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Neubau

2008-2010

Passivhaus Vogel

Mostelberg

Bauherrschaft

privat

Architektur
Diethelm & Spillmann

Mitarbeit

Beat Hemauer

Energie

hässig sustech gmbh


Fotos
Roger Frei

Passivhaus Vogel, 2008-2010

Abgehoben

Das Wohnhaus im schwyzerischen Sattel liegt auf 1‘100 Meter über Meer, im Ski- und Wandergebiet Mostelberg. Der Standort gewährt eine wunderbare Sicht auf die umliegende Berglandschaft und den Aegrisee in der Ferne. Da das Grundstück eine leichte Senke aufweist, ist jedoch in Bodennähe vom Panorama nicht viel zu sehen. Aus diesem vermeint-lichen Nachteil wurde die grundlegende Konzeption des Hauses entwickelt: Der Wohn- und Arbeitsteil ist vom Boden abgehoben und ruht auf einem unbeheizten Sockelgeschoss, das nur die Garage und die Kelleräume aufnimmt. Und weil die Bauordnung lediglich eine zwei-geschossige Bauweise zuliess, dehnt sich das Haus in der Horizontalen aus. Dies führtzu den charakteristischen Auskragungen und regelt auf einfache Weiseden Anschluss an das bewegte Gelände.


Das Wohngeschoss ist über eine Aussentreppe zu erreichen, die sich unter der westseitigen Auskragung befindet und zu einem Eingangshof führt, der auch introvertierte Terrasse ist. Mit der Auslagerung der Vertikal-erschliessung wird eine Vermengung von beheizten und unbeheizten Raumzonen vermieden. Der Dämmperimerter ist somit präzise definiert und einfach gehalten, was für das Erreichen des Passivhausstandards (Minergie-P) nicht unwesentlich ist. Die gewählte Mischbauweise aus massiven, vor Ort hergestellten Bauteilen und leichter Vorfabrikation paart auf effiziente Weise die Vorteile der beiden Materialien. Der Kern aus rohem Beton (Decken und Boden) und verputztem Kalksandstein (Wände) dient der Erlangung von Speicher-masse, während die Holzbauweise hochwärme-gedämmte Elemente ermöglicht, deren Dicke statisch genutzt werden kann. Im vorliegenden Fall gewähren die 42 cm dicken Dachelemente die stützenfreie Überbrückung des 10 m breiten Wohnraumes. Sie ruhen ferner auf den beiden Längsfassaden, die als Scheiben fungieren und zwischen denen die weiteren Fassadenelemente sowie in freier Höhenanordnung die Böden der Auskragungen eingespannt sind.

Situation

In seiner Gesamtheit stülpt sich der Holzbau wie ein Hut über die massive, fast dreigeschossige Raumskulptur. Dabei finden die Ränder partiell ein Auflager auf dem Sockelgeschoss, während der Rest aufgrund der scheibenartigen Ausbildung der Längsfassaden auskragt. Hier offenbart sich eine der wesentlichen Stärken des zur Anwendung gelangten Systems der Pius Schuler AG aus Rothenthurm/SZ: Die innere Blockholzplatte, die unbekleidet blieb, verfügt mit ihrer Dicke von 35 mm über hervorragende Werte bezüglich Längsaussteifung. Dies ermöglicht, dass die Längsfassade auch im Bereich der Auskragungen aus fassadenhohen Elementen in Lastwagenbreite bestehen kann.

Längsschnitt

Dachgeschoss

Obergeschoss

Erdgeschoss

Passivhaus Mostelberg Konzept
Passivhaus Mostelberg Rohbau Speichermasse

Der Rohbau unmittelbar vor dem Aufrichten des Holzbaus.

Ein massive Kern aus Sichtbeton und Kalksandstein liefert die notwendige Speichermasse.

Passivhaus Mostelberg Südfassade

Vom Boden abgehoben. Das Grundstück bietet eine grossartige Aussicht, aber nicht auf Erdgeschosshöhe.

Im Innern trifft silbrig ge-strichener Putz mit dezenten Spuren der Verarbeitung auf die unveredelten, aber edel wirkenden Blockholzplatten aus Lärchenholz.

 

Aussen umhüllt ein Kleid aus dunkel lackiertem Täfer den Holzbau, der mit seiner Form als ein einziges Dach erschei-nen soll und sich an den Nachbarhäuser aus den frühen 1970er Jahren orien-tiert. Die Dachfläche selbst ist vollflächig mit Photovolatik- und Solarthermie­elementen belegt und bewirkt, dass der Energierrtrag grösser sein wird als der Verbrauch. Ein Plusenergiehaus!

Passivhaus Mostelberg Arbeitszimmer

Dachaufbau, U = 0.09 W/m2K

- Bitumenbahn 2-lagig, 10mm

- Fermacel (EI30), 15mm

- Schalung Fi/Ta 27mm

- Hinterlüftung 80mm

- Sarnafil, 3mm

- Blockholzplatte, 35mm

- Dämmung 420mm

- Blockholzplatte, 35mm

T O T A L   625mm

 

Fenster, Uew = 0.73 W/m2K

 

Wandaufbau, U = 0.11 W/m2K

- Fichtenschalung, 19mm

- Hinterlüftung, 30mm

- DWD-Platte, 16mm

- Dämmung, 80mm

- Dämmung, 260mm

- Blockholzplatte, 35mm

T O T A L   440mm

Passivhaus Mostelberg Fassadenschnitt
Passivhaus Mostelberg Energiekonzept

Energiekonzept

Wärmeerzeugung

1  solare Gewinne

2  Solarkollektoren

3  Holzofen

4  Warmwassertank

5  Luftheizung

Wärmeverteilung

6  Frischluft

7  Erdregister

8  Wärmetauscher

9  Warmluftheizung

10 Fortluft

Stromversorgung

11 Photivoltaik

12 Elektroverteilung

13 Netzspeicher

Oberflächenversiegelung

14 kleiner Fussabdruck

 

Publikationen

«The Greenest Home», Julie Torres Moskovitz, Princeton Architectural Press, 2013

«Architecture of Low Energy Consumption», Ifengspace Culture & Media Co. (Hrsg.), Phoenix Publishing, 2012

«Passiv Houses», Passivhaus Vogel Chris van Uffelen, Braun Publishing, 2012

«Detail in Architecture», Pronk, Dominicus, Hoope, Merks (Hrsg.) SDU Publishers, 2011

«Passiv schön», Manuel Pestalozzi, Architektur + Technik, 01/2011

«Beton, cihly a vrstvené drevo», Drevo & Stavby, 2/2011

«Contemporary Prefab Houses», Michelle Galindo (Hrsg.), Verlagshaus Braun, 2010

«Portal 20», Cornelia Krause, Hörmann-Portal, 2010

«Grosses Dach, kleiner Fuss», swiss-architects.com, Bau der Woche

«The perfect view» Cathelijne Nunijsink, MARK 28, 2010

«Gondelbahn zum Home Office» Tibor Joanelly, werk, bauen + wohnen, 07-08/2010

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