Erweiterung
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2009-2019
Dachausbauten
Siedlung Frauentalweg
Zürich
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Bauherrschaft
privat
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Architektur
Diethelm & Spillmann
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Mitarbeit
Balz Mueller
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Fotos
Roger Frei
Dachausbauten Siedlung Frauentalweg, 2009-2019
20 Eigentümer und ein Konzept
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Die Reihenhaussiedlung von Otto Glaus wurde Ende der 1940er Jahre erbaut. Sie besteht aus 20 Einheiten und hat heute ebenso viele Besitzer. Die solide gebauten, zweigeschossigen Häuser sind mit 6.15 m relativ schmal; und das Dachgeschoss ohne Kniestock misst unter dem First nur 1.80 m. Das sind keine idealen Voraussetzungen, um im Estrich zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.
Wendet man die Eindrittel-Regelung an, entstehen unbrauchbar schmale Lukarnen. Und wenn das Dach derselben wie üblich vom Frist richtung Traufe fällt, sind die Lukarnen nicht mehr begehbar. Das Breitenproblem konnte gelöst werden, indem sich alle Eigentümer dazu verpflichtet hatten, eine allfällige Lukarne alternierend zu platzieren. Mit anderen Worten: Hat mein Nachbar seine Lukarne talseitig, muss ich meine bergseitig erstellen. Für die Drittelmessung steht damit die Breite von zwei Häusern zur Verfügung. Seit 2012 wurden 13 Ausbauten realisiert, davon neun durch uns. Der Dachstock, der bis dahin als nicht ausbaubar galt, liefert nun zu einem erschwinglichen Preis wertvollen Wohnraum. Gilt für alle Eigentümer eine definierte äussere Erscheinung, sind die Ausbauten im Innern sehr individuell – von der Art der Treppe, über die Nutzung (Arbeits- oder Schlafzimmer), bis hin zur Materialisierung.
Dachausbau Haus 73
Querschnitt
Sämtliche Eigentümer gaben dem Initiant der Dachausbauten schnell
ihr Einverständnis, denn galten die Dächer bisher als nicht ausbaubar.
Seit 2012 wurden neun Ausbauten realisiert, davon sieben durch uns.
Die Siedlung hat ihren Charakter bewahrt. Es konnte mit wenig Mitteln (ökonomisch und ökologisch) zusätzlicher Wohnraum mit neuen räum-lichen Qualtäten geschaffen werden.
Dachaufsicht
Dachgeschoss
Obergeschoss
Fassade
Dachausbau Haus 77
Querschnitt
Situation
Dachausbau Haus 79
Eine durchgängig gleiche Volumetrie, Detaillierung und Materialisierung vereint die 20 Lukarnen in der Horizontalen. Fensterrahmen samt Zarge, in Farbe des jeweiligen Hauses, verorten die Lukarne in der Vertikalen.
Axonometrie
Publikationen
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«Umgedacht», Rahel Lämmler, Hochparterre, November 2014
«Die Kunst der Interpretation», Katharina Köppen, Umbauen + Renovieren, 5/2017
«Aus der Reihe tanzen», Britta Limper, meter-magazin.ch, 16. Oktober 2018