Neubau
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2005-2008
Franz Marc Museum
Kochel am See (D)
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Bauherrschaft
Stiftung Stangl
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Architektur
Diethelm & Spillmann
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Mitarbeit
Carsten Liewald
Katrin Pohl
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Fotos
Roger Frei
Franz Marc Museum, 2005-2008
Lichtempfindliche Kunst
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20 Jahre nach seiner Eröffnung wurde das Franz Marc Museum im bayerischen Kochel erweitert. In einem dreigeschossigen Neubau sind nun neben den Werken Marcs auch Exponate aus der Sammlung Stangl zu sehen, während der Altbau Restaurant, Verwaltung und Museumspädagogik aufnimmt.
In einer Waldlichtung gelegen, formen die beiden Gebäude unter Einschluss eines Vorhofes ein kompaktes Ensemble, das sich je nach Blickwinkel unterschiedlich präsentiert: Mal bescheiden hinter dem Altbau hervorschauend (Zugang vom See), verdeckt der Neubau das bestehende Gebäude bei der Annäherung vom oberen Parkplatz und tritt schliesslich in einen partnerschaftlichen Dialog mit dem alten Bruder; denn die Ausstülpung im obersten Geschoss, die nur
dem fernen See zu gelten scheint, reagiert auf Traufe und First des Altbaus.
Vom Foyer abgesehen, basieren die Grundrisse auf einer kammerartigen Raumstruktur. Gefragt war ein wohnlicher Charakter, dem klassische Ordnungsmittel und gediegene Materialien Rechnung tragen. Aufgrund der vielen lichtempfindlichen Arbeiten der Sammlung wurde von einem Tageslichtkonzept abgesehen. Die wenigen Fenster gelten deshalb in erster Linie der schönen Umgebung.
Eingangshof
Situation
Rundgang
Grundrisse
EG
OG 1
OG 2
Der Naturstein verblendet ein Ziegelmauerwerk, das gleicher-massen trägt und dämmt. Die Leichtbetonkonsolen, auf denen sowohl das Verblend- als auch das Hintermauwerk aus Ziegelstein aufliegen, folgen dem Geländeverlauf.
Für den Fall, dass Feuchtigkeit hinter den Naturstein gelangt, schützt ein Verputz das Ziegelmauerwerk. Auf dem Verputz konnten die Schichten einfach aufgerissen und dadurch die Anker vorgängig gesetzt werden.
Baustellenfotos (D&S)
Fassade:
Gipsfaserplatten auf UK, 2 x 12.5 mm, gespachtelt, Q4
Kalkputz, 10 mm
Planziegelmauerwerk, Lambda 0.12 W/mK, 425 mm
Leichtputz, 15 mm
Hinterlüftung, 40 mm
Natursteinmauerwerk, gesägt, 115 mm,
auf Leichtbetonkonsolen abgestellt (unter Terrain)
Die Materialisierung und Farbigkeit wurde mit der Bauherrschaft breit diskutiert. Mittels Referenzbildern und Fotomontagen.
Prozess