Forschung
Drei Bauten von ...
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Drei Bauten von Frank Krayenbühl
Mit der geplanten Buchreihe «Drei Bauten von» betreibt unser Architekturbüro eine «private» Forschung ausserhalb des Büroalltags. Im Zentrum sollen Bauten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stehen. Dabei gilt unser Interesse Architekturen, um die aktuell kein Hype besteht, weil sie nicht einfach «sexy» sind. Man muss sich auf sie einlassen und wiederentdecken wollen. Das Werk von Frank Krayenbühl (1935–2011) sehen wir dieser Kategorie zugehörig. Dessen bekanntester Bau, das Stadttheater Winterthur (1976–1979), geniesst zwar mittlerweile den Schutz der Denkmalpflege, mit dem Bleidach, der grellblauen Stahlstruktur und den orangefarbenen Lüftungsrohren wirkt es aber nicht einfach gefällig. Gleiches lässt sich von der Grossgarage Grüze (1971–1975), ebenfalls in Winterthur, sagen. Wie die hier abgebildeten, 1973/74 entstandenen Wohnhäuser in Oberrieden, zeichnen sie sich durch eine expressive, stark hierarchisierte Tragstruktur aus.
Das Buch soll 2025 erscheinen.
Einfamilienhäuser Speerstrasse, Oberrieden
1973/74
Die beiden Einfamilienhäuser in Oberrieden konnte Frank Krayenbühl für seinen Bruder entwerfen. Mehrheitlich eingeschossig und dem natürlichen Verlauf des Terrains folgend, verschränkt hier Krayenbühl auf vielfältige Weise Bauwerk und Topographie: Klammern gleich halten U-förmige Mauern gleichermassen das Gelände, wie die Innenräume. Fenster und Metallpanele füllen die Lücke zwischen den nichtraumhohen Mauern und dem gefalteten, mit Oblichtbändern versehenen Betondach.
Die Häuser in Oberrieden wurden 2020 abgebrochen.
Fotos Roger Frei, Axo Diethelm & Spillmann, 2018