Erweiterung
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2019-2023
Umbau und Aufstockung
REFH Uetlibergstrasse 298d
Zürich-Wiedikon
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Bauherrschaft
privat
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Architektur/Bauleitung
Diethelm & Spillmann
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Mitarbeit
Louison Döffinger
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Fotos
Roger Frei

Umbau und Aufstockung REFH Uetlibergstrasse, 2019-2023
Verdichtung im Dach
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Der Umbau des Reihenhauses an der Uetlibergstrasse ist ein Verdichtungsprojekt. Die neue Bau- und Zonenordnung (BZO 2016) erlaubt hier ein zusätzliches Vollgeschoss, was genutzt wurde, um Wohnraum für eine Familie mit drei Kindern und Gästen zu schaffen. Dabei profitiert das 1947 erbaute Haus von seiner Lage am Kopf der Zeile von der grösseren Grundstücksfläche und entsprechender Ausnutzungsreserve, während die Nähe zur Strasse – Stichwort Lärmschutz – die Befensterung und Orientierung einschränkten.
Um den Zusammenhalt mit den angrenzenden Reihenhäusern zu wahren, wurde das zusätzliche Geschoss so ausgebildet, dass es als Teil des Daches wahrgenommen wird. So ist die Traufe weiterhin durchlaufend und die Dachflächen sind wie im Bestand mit dunkelbraunen Pfannenziegel eingedeckt. Das steile, asymmetrische Dach hingegen spricht eine zeitgenössische Sprache und schenkt dem kleinen Haus Raumqualitäten, die der Bestand nicht aufweist: ein überhoher Arbeitsraum mit Blick auf die Stadt und eine als Schlafzimmer genutzte Galerie. Zu Paaren, Reihen und Vierer-Gruppen angeordnete Dachflächenfenster schaffen unterschiedliche Belichtungs- und Aussichtssituation und nobilitieren mit der gewählten Profilierung der Balken das Standardprodukt. Dem modernen, leicht lasierten Holzbau im Dach, stehen im Erd- und Obergeschoss Räume gegenüber, die aufgefrischt wurden, in Dimension und Materialisierung aber mehrheitlich in der Bauzeit verankert blieben. Dazu zählen insbesondere die gestemmten Zimmertüren mit Glaseinsätzen und die Treppe, während im Wohnzimmer durch eine neue Befensterung die Beziehung zum Garten erhöht wurde.









Situation







Mit Ausnahme der nichttragenden Wände und der Innendämmung, die beide mit einem gestrichenen Glasfasergewebe versehen sind, bestehen die Fassade, die weiteren Innenwände und die Decken aus Sichtbeton. Geschliffene Anhydritböden und Lärchenholz für die Fenster und die Schreinerarbeiten folgen dem Prinzip der Eigenfarbigkeit der Materialien und lassen die Räume trotz grauem Beton warmtonig erscheinen.
Publikationen
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«Ein Terrassenhaus, geht das noch?», Jenny Keller, werk, bauen + wohnen, 01-02/2023
«Wechselspiel am Hang», Karin Salm, Hochparterre, 10/2023